18.03.11

Momentaufnahmen aus einem Kurzurlaub

Obwohl ich wirklich von Glück sagen kann, eine Arbeit zu haben, die ich gerne mag und auf die ich mich für gewöhnlich meist freue, ist ab und zu ein Bisschen Urlaub doch auch ganz schön. Zurzeit befinde ich mich quasi im letzten Drittel einer solchen Urlaubssequenz und von einigen schönen Momentaufnahmen daraus möchte ich hier gerne erzählen.

Das größte Highlight an meinem Kurzurlaub war für mich, dass Blue sich auch frei genommen hatte. Ihr wisst schon, die Seelenverwandte von jwd, der ich meinen Bloggernamen zu verdanken habe. Es ist einfach etwas ganz Besonderes für mich, in Blue einem Menschen begegnet zu sein, der zum einen in vielerlei Hinsicht einen sehr ähnlichen Erfahrungshorizont hat, wie ich selber, und der zum anderen emotional auch noch ziemlich ähnlich tickt. Wir schwimmen einfach auf einer Wellenlänge und befinden uns auf gleicher Ebene. Es besteht ein tiefes gegenseitiges Vertrauen und es gibt keine Angst, sich vor dem anderen wirklich zu öffnen, und zwar sowohl was die Albernheiten und heimlichen Kraft- und Glücksquellen angeht, als auch was die seelischen Abgründe und den inneren Schmerz betrifft. Wir können absolut wir selbst sein wenn wir zusammen sind, müssen dabei weder Masken tragen, noch uns einander groß erklären. Das heißt jetzt nicht, dass wir immer gleicher Auffassung sind, stets dieselben Ansichten teilen und es auch keine Vorlieben gibt, mit denen der andere nichts anfangen kann. J Oh nein - Blue wird mich nie und nimmer mit ihrer Faszination für Karneval oder Horror anstecken und ich werde im Gegenzug aus ihr niemals einen Sushi-Gourmet machen. *Grins!* Aber wir sprechen dieselbe Sprache und man erlebt einfach ein ganz tiefgehendes gegenseitiges Verständnis füreinander, wenn man auf einen solchen Menschen trifft, sogar hinsichtlich der eigenen inneren Widersprüche, die man selber überhaupt nicht für sich geregelt bekommt. Diese Intensität tut  unglaublich gut, insbesondere in emotional vielleicht schwierigeren Zeiten. Ich bin nicht sicher, ob es überhaupt in allgemein verständliche Worte zu fassen geht, was ich wirklich meine. Ich weiß nur, dass das ein ganz besonderes Geschenk in meinem Leben ist, welches einem nur äußerstselten zuteil wird  und dass ich sehr dankbar für diese Erfahrung bin.

Puh, jetzt bin ich furchtbar abgeschweift. Egal! Auf jeden Fall haben wir einiges schönes angestellt, während Blue bei mir zu Besuch war. Neben vielen stundenlangen Gesprächen voller Lachen und Weinen, unzähligen Würfelrunden mit teilweise furchtbar albernen Spieleinsätzen und dem schon traditionellen Wellnesstag in der Sauna, stand unter anderem ein Besuch in einer Karaoke-Bar in Leipzig auf dem Programm, zusammen mit einer weiteren lieben Freundin von mir. Wir haben uns dabei auch selber auf die Bühne getraut und unter Anderem zu dritt „willenlos“ von Westernhagen zum Besten gegeben. Das war schon wirklich sehr lustig. Interessant war für mich dann auch der Rückweg zum Auto, denn ich hatte es vorher noch nie erlebt, mitten in einer Stadt nachts um zwei ein Vogelkonzert geboten zu bekommen. Nun ja, Umwelt formt offensichtlich nicht nur den Menschen… J

An einem anderen tag hatten wir uns mit Freunden zum mexikanischen Essen verabredet und uns fest vorgenommen, Mehlwürmer zu kosten. Getan haben wir das zum Schluss dann doch nicht, weil wir Dösbattel nach dem Essen so satt waren, dass auch nur ein einziger Mehlwurm definitiv den Rückwärtsgang für unser gesamtes Abendbrot bedeutet hätte, und zwar völlig unabhängig von dessen Geschmack und Konsistenz! J Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben – wir holen das bei Gelegenheit ganz sicher nach und dann werden die Mehlwürmer als Vorspeise bestellt.

Eigentlich hatten wir uns ja für unseren gemeinsamen Kurzurlaub im Hotel „dummes Huhn“ auch noch einige Tagestrips in nahe gelegene Städte vorgenommen. Umgesetzt haben wir von diesen Plänen schließlich nur einen, den dann dafür aber auch gleich doppelt. Wir sind nämlich einmal ganz kurz und spontan und einmal mit etwas mehr Zeit in Weimar eingefallen. Aber davon erzähle ich lieber in einem Extra-Post.

Das alles mag ziemlich banal klingen, lieber Leser – Aber gerade im Moment fällt es mir aus verschiedenen Gründen wirklich nicht immer leicht, ich zu sein. Umso dankbarer bin ich für die vielen guten, intensiven Momente, die ich in der letzten Woche erleben durfte und das wollte ich gerne teilen.  

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